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24/7 Coronahilfe – Notübernachtung wird zu Ganztagsunterkunft

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Am 01. Mai endeten planmäßig die Angebote der Berliner Kältehilfe. In der Notübernachtung Storkower Straße mussten die rund 100 Bewohner*innen das Haus allerdings nicht verlassen. Wer am Donnerstagabend im Bett der Kältehilfe-Notübernachtung eingeschlafen ist, wachte morgens in einer ganztägigen Unterkunft auf. Wir sind froh, dass die Umwandlung in eine Ganztagsunterkunft geklappt hat, und obdachlose Menschen hier die Möglichkeit bekommen, sich besser vor dem Corona-Virus zu schützen.

Obdachlose Menschen in der Pandemie nicht im Stich lassen

In der Kältehilfesaison suchten jeden Abend rund 100 obdachlose Menschen die Notübernachtung in der Storkower Straße auf, um ein warmes Bett, warme Mahlzeiten, Hygienemöglichkeiten und auch etwas Gesellschaft zu finden. Um die Menschen nach dem Ende der Kältehilfe inmitten der Pandemie nicht sich selbst zu überlassen, war bereits zu Beginn der Pandemie klar, das obdachlose Menschen Alternativen brauchen. Denn während alle Berliner*innen angehalten sind, zuhause zu bleiben, ist das für obdachlose Menschen keine Option – #StayHome funktioniert ohne eigene Wohnung nicht.

Ausbau der Unterkunft auf fünf Etagen

Nach Gesprächen mit der Senatsverwaltung, dem Bezirk und mit der Vermieterin war es der GEBEWO pro glücklicherweise möglich, die Unterkunft in einen ganztägigen Betrieb umzuwandeln. Ab diesem Monat sind die 100 Betten von zwei auf fünf Etagen verteilt. Maximal zwei Personen schlafen in Zimmern, sodass es möglich ist, mehr als zwei Meter Abstand zu halten. Bei einem Corona-Verdachtsfall gibt es zusätzlich die Möglichkeit der Isolation. Weitere Vorkehrungen zum Infektionsschutz wurden bereits in den letzten Wochen getroffen.

Ganztägiges Angebot mit Vollverpflegung

Die Gäste dürfen sich den gesamten Tag in ihren Zimmern aufhalten, nur zur Reinigung müssen die Räume kurzzeitig verlassen werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit sich auf dem großen Außengelände des Hauses aufzuhalten. Das Angebot beinhaltet auch eine Vollverpflegung. Damit ein ganztägiger Betrieb möglich ist und die Bewohner*innen neben der Grundversorgung psychosoziale Betreuung erhalten, wurden zusätzliche Mitarbeiter*innen eingestellt. Sie bringen Erfahrungen aus Kältehilfeeinrichtungen oder Gemeinschaftsunterkünften mit. Darüber hinaus wird im Haus für alle Gäste ein W-Lan eingerichtet, um sich informieren zu können. Sozialpädagogische Fachkräfte vor Ort können weitergehende Hilfen nach dem SGB vermitteln.

Der Betrieb der Ganztagsunterkunft ist zunächst auf zwei Monate angesetzt und wird in enger Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales (SenIAS) den Entwicklungen der Pandemie gemäß angepasst.