Trotz angespannter Wohnungslage zeigen unsere aktuellen Zahlen: Wer in unseren Sozial- und Jugendhilfediensten begleitet wird, hat gute Chancen. Unser Jahresbericht beleuchtet, wie Trägerwohnungen, Projekte und gezielte Unterstützung unseren Klient*innen entscheidend helfen können.
Wir wissen alle: Es wird immer schwieriger, für die Klient*innen zum Hilfeende eine Wohnung mit Hauptmietvertrag zu finden. Aber, wer in unseren Sozial- und Jugendhilfediensten unterstützt wird, hat ganz gute Chancen:
- Je nach Bedarf ist eine Unterbringung in einer Einzel-Trägerwohnung oder Wohngemeinschaft möglich.
- Auf Wunsch können Teilnehmende an unseren Projekten Mietkompetenzschein und Digitales Zuhause teilnehmen.
- In der Jugendhilfe bieten wir ein vielfältiges Programm an Gruppenangeboten.
- Im Rahmen der 67er-Hilfen besteht die Möglichkeit einer niedrigschwelligen psychologischen Beratung.
- Und insgesamt gelingt es 56 % der Unterstützten, in eine eigene Wohnung mit Hauptmietvertrag umzuziehen.
Das ergibt die aktuelle Erfolgsevaluation in unserem Jahresbericht 2024.
Und so gerne wir möglichst viel Housing First machen: Es bestätigt erneut die Wirksamkeit des Trägerwohnungsmodells – zumindest für jene Zielgruppen, die in diesen Regelhilfeleistungen ankommen und mitmachen können.
Bei der Erlangung eines Hauptmietvertrages spielt das Geschützte Marktsegment eine wichtige Rolle. Allerdings bestehen hier Voraussetzungen, wie die positive Sozialprognose und das Antrags- und Vermittlungsverfahren, die für die allermeisten unserer Klient*innen erst im Rahmen der 67er-Maßnahme erfüllt werden können. Und zumindest bei uns stammt die Mehrzahl der am Hilfeende vermittelten Wohnungen – nämlich 53 % – aus anderen Quellen. Dazu zählen unter anderem Neubauprojekte städtischer Gesellschaften sowie Angebote privater Vermieter*innen.
Dies halten wir gerne den Aussagen in der aktuellen Evaluation der Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung e. V. (GISS) entgegen, der zufolge Klient*innen in Berliner Trägerwohnungen vorrangig nur auf eine Wohnung des Geschützten Marktsegments warten würden.
Erfolgswichtig aus unserer Sicht: das methodische Empowerment der Klient*innen in der Hilfeleistung, die frühzeitige Prioritätensetzung in der Hilfeplanung, die Kompetenz und Erfahrung bei der Wohnungssuche sowie unsere – gerade auch aufgrund der Arbeit mit Trägerwohnungen – insgesamt gute Vernetzung mit vielfältigen Akteur*innen der Berliner Wohnungswirtschaft.
Solange wir also leider nicht Housing First for all machen können, werden die Trägerwohnungen den Menschen in schwierigen Lebenslagen doch noch sehr gute Dienste leisten!