city

Gemeinsam für ein soziales Berlin

Stell dir vor, du lebst in Berlin und keine/r ist arm. Alle haben eine Wohnung und niemand hat Angst davor, die Miete nicht mehr bezahlen zu können. Es gibt ausreichend bezahlbaren Wohnraum und jede Arbeit wird angemessen vergütet, unabhängig von Bildung, Geschlecht, Gesundheit und/oder Herkunft. Es gibt keine Ausgrenzung und keine soziale Isolation. Menschen, die trotzdem in eine persönliche Notlage geraten oder dauerhaft Hilfe benötigen, bekommen bedingungslose Unterstützung. Du lebst in einer sozialen Stadt. Klingt utopisch, oder?

Der Utopie ein Stück näherkommen

In Berlin steigt die Armut und es wird immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Die aktuelle Situation scheint von der Utopie eines sozialen Berlins weit entfernt. Gerade das macht sie aber umso bedeutsamer. Denn die Sprengkraft einer utopischen Idee liegt nicht darin, die Frage zu beantworten, wie der Idealfall aussehen könnte, sondern die Frage aufzuwerfen: Was davon können wir möglich machen?
Die Idee von einem sozialen Berlin ist die Triebfeder unserer Arbeit. Sie motiviert uns, Antworten auf die Frage zu finden, was wir heute und in Zukunft tun können, um Berlin zu einer lebenswerten Stadt für alle zu machen. Statt sich von der aktuellen Situation entmutigen zu lassen, bietet sozial.berlin  vielfältige Angebote, die soziale Notlagen wirksam verhindern und beenden. Wir arbeiten weiter an nachhaltigen Lösungen, um Armut, Wohnungslosigkeit und soziale Ausgrenzung in Zukunft noch besser verhindern zu können. Dazu gehört auch die aktive Teilnahme an sozialpolitischen Diskussionen und Entscheidungsprozessen.

Neue Wege für ein soziales Miteinander

Wir sehen es als unsere Verantwortung, die Berliner Politik und auch die Wohnungswirtschaft über die Folgen Armut und Wohnungslosigkeit zu informieren und die Umsetzung von politischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Ursachen zu fordern. Das betrifft insbesondere den sozialen Wohnungsbau, aber auch den Umgang mit Hartz IV Sanktionen oder die medizinische Versorgung von obdachlosen Menschen. Sozial.berlin macht auf Lücken im Hilfesystem aufmerksam und entwickelt Konzepte, um sie in Zusammenarbeit mit dem Berliner Senat nachhaltig zu schließen. Dazu gehören innovative Wohn- und Betreuungskonzepte wie Housing First oder spezielle Angebote für wohnungslose Jugendlichen, Frauen und Familien. Wir setzen uns außerdem für die Förderung von Hilfen für benachteiligte Gruppen, wie wohnungslose Menschen mit Behinderung, Transmenschen und arbeitslose EU-Bürger*innen ein. Indem wir Lösungen aufzeigen, die über die aktuellen Regelhilfen hinausgehen, zeigen wir Politik und Gesellschaft bereits jetzt, wie eine soziale Stadt in Zukunft aussehen könnte.

Sicherheitsnetze schaffen, die alle erreichen

In einer sozialen Stadt sorgen alle gemeinsam dafür, dass niemand in existenzielle Not gerät. Deshalb sind wir berlinweit und über die Grenzen der Stadt und des Landes hinaus mit Sozialen Trägern, Institutionen, Wissenschaft und der Wohnungswirtschaft vernetzt. Nur zusammen können wir auch zukünftig die Rahmenbedingungen mitgestalten, um Notlagen zu verhindern und wirksam zu beenden. Dabei spielen der Austausch und die Kooperation in Projekten, Gremien und Arbeitskreisen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von neuen Lösungen und der Bündelung gemeinsamer Kräfte. Gemeinsam mit anderen Akteuren arbeitet sozial.berlin an der Weiterentwicklung des Hilfesystems und setzen uns für Interessen von Betroffenen gegenüber Gesellschaft und Politik ein. Einen wichtigen Schritt stellen hierbei die neuen „Leitlinien der Wohnungslosenhilfe und Wohnungslosenpolitik“ dar. Sie wurden von der Berliner Senatsverwaltung und Akteuren der Wohnungslosenhilfe gemeinsam erarbeitet und 2019 beschlossen. Die Leitlinien sehen zum Beispiel vor, dass die Bezirksämter bei der Übernahme von Mietschulden zur Verhinderung von Wohnungslosigkeit oder der Qualität der Unterbringung einheitlicher vorgehen. In diesem Zuge soll auch das Hilfesystem ausgebaut, die Vernetzung verbessert und Maßnahmen zur Verhinderung von Wohnraumverlust gestärkt werden. Dabei verbindet uns eine gemeinsame Idee: die einer sozialen Stadt.

© Foto: Nicoll Ullrich