Heute ist der Welttag der sozialen Gerechtigkeit. 2009 wurde der Aktionstag von der UN ins Leben gerufen, um für ein wirtschaftlich unabhängiges und selbstbestimmtes Leben für alle einzutreten. Das wollten wir zum Anlass nehmen und den Blick über unseren deutschen Tellerrand werfen. Wie werden soziale Gerechtigkeit und Armut zum Beispiel in Österreich eingeschätzt? Die Armutskonferenz Österreich hat anlässlich des Aktionstages Maßnahmen formuliert, die Armut im Land verhindern und verringern könnten. Neben der allgemeinen Forderung, dass Armut nur reduziert werden kann, wenn Ursachen und Lösungsversuche ganzheitlich und in Zusammenhängen gedacht werden müssen, formulieren sie zehn Maßnahmen, um Armut nachhaltig zu bekämpfen.
10 Maßnahmen zur Verhinderung und Reduzierung von Armut in Österreich:
- Reform des Unterhaltsrechts
Gibt hier immense Lücken, die für Armut verantwortlich sind
- Jugendhilfe bis zum 24. Lebensjahr
Betroffene Jugendliche brauchen Hilfe und Unterstützung über das 18.Lebensjahr hinaus
- Chancenindex und Schulentwicklung
Unterstützung mit empirisch erhobenem Chancenindex kombiniert mit Schulentwicklung
- In sozialen Wohnbau investieren
Wohnen ist für viele nicht mehr leistbar und ein hohes Armutsrisiko geworden
- Soziale Grundrechte in der Verfassung verankern
Grundrechtsschutz stärken: Rechte statt Almosen
- Neue Mindestsicherung, die Existenz, Chancen und Teilhabe sichert
Die Sozialhilfe erhöht die sozialen Probleme statt sie zu vermeiden.
- Gesetz für soziale Absicherung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen
Das Sozialhilfegesetz lässt psychisch Kranke außer Acht
- Kindergesundheit: Schließen der Therapie Lücke
Zehntausende Kinder erhalten nicht die für sie notwendigen Therapien
- Erhöhung des Existenzminimums bei Pfändung und Privatkonkurs
Hohe Armutsgefährdung betroffener Personen
- Beschämung vermeiden, Menschenwürde achten
Armutsbetroffene werden oft als „sozial schwach“ bezeichnet. Das ist eine Beleidigung. Sozial schwach sind diejenigen, die den Armen aus der Armut helfen könnten, es aber nicht tun.
An den Forderungen lassen sich zwar Unterschiede zur Situation Deutschland feststellen, es wird aber deutlich, dass Armut in Österreich wie auch in Deutschland durch viele verschiedene Faktoren bedingt wird. Eine Reduzierung von Armut braucht in beiden Ländern Veränderungen auf mehreren Ebenen in Politik und Gesellschaft. Denn, um mit den Worten des Sozialexperten Martin Schenk von der Armutskonferenz abzuschließen: „Armut heißt nicht nur ein zu geringes Einkommen zu haben, sondern bedeutet einen Mangel an Möglichkeiten, um in den zentralen gesellschaftlichen Bereichen wie Wohnen, Gesundheit, Sozialkontakte oder Arbeitsmarkt zumindest in einem Mindestmaß teilhaben zu können.“
Heute ist der Welttag der sozialen Gerechtigkeit. 2009 wurde der Aktionstag von der UN ins Leben gerufen, um für ein wirtschaftlich unabhängiges und selbstbestimmtes Leben für alle einzutreten. Das wollten wir zum Anlass nehmen und den Blick über unseren deutschen Tellerrand werfen. Wie werden soziale Gerechtigkeit und Armut zum Beispiel in Österreich eingeschätzt? Die Armutskonferenz Österreich hat anlässlich des Aktionstages Maßnahmen formuliert, die Armut im Land verhindern und verringern könnten. Neben der allgemeinen Forderung, dass Armut nur reduziert werden kann, wenn Ursachen und Lösungsversuche ganzheitlich und in Zusammenhängen gedacht werden müssen, formulieren sie zehn Maßnahmen, um Armut nachhaltig zu bekämpfen.
10 Maßnahmen zur Verhinderung und Reduzierung von Armut in Österreich:
Gibt hier immense Lücken, die für Armut verantwortlich sind
Betroffene Jugendliche brauchen Hilfe und Unterstützung über das 18.Lebensjahr hinaus
Unterstützung mit empirisch erhobenem Chancenindex kombiniert mit Schulentwicklung
Wohnen ist für viele nicht mehr leistbar und ein hohes Armutsrisiko geworden
Grundrechtsschutz stärken: Rechte statt Almosen
Die Sozialhilfe erhöht die sozialen Probleme statt sie zu vermeiden.
Das Sozialhilfegesetz lässt psychisch Kranke außer Acht
Zehntausende Kinder erhalten nicht die für sie notwendigen Therapien
Hohe Armutsgefährdung betroffener Personen
Armutsbetroffene werden oft als „sozial schwach“ bezeichnet. Das ist eine Beleidigung. Sozial schwach sind diejenigen, die den Armen aus der Armut helfen könnten, es aber nicht tun.
An den Forderungen lassen sich zwar Unterschiede zur Situation Deutschland feststellen, es wird aber deutlich, dass Armut in Österreich wie auch in Deutschland durch viele verschiedene Faktoren bedingt wird. Eine Reduzierung von Armut braucht in beiden Ländern Veränderungen auf mehreren Ebenen in Politik und Gesellschaft. Denn, um mit den Worten des Sozialexperten Martin Schenk von der Armutskonferenz abzuschließen: „Armut heißt nicht nur ein zu geringes Einkommen zu haben, sondern bedeutet einen Mangel an Möglichkeiten, um in den zentralen gesellschaftlichen Bereichen wie Wohnen, Gesundheit, Sozialkontakte oder Arbeitsmarkt zumindest in einem Mindestmaß teilhaben zu können.“